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Höhen und Tiefen...


Da ist er wieder! Du weißt, du kannst ihn gerade noch so singen und befürchtest, dass es dir dieses Mal vielleicht nicht gelingt. Angst? Sie schürt dir die Kehle zu. Heraus kommt tatsächlich nur ein jämmerlicher Klang.

Je höher du singst, desto mehr Luft musst du nach oben herausfließen lassen, damit sich ein schöner hoher Ton bilden kann. Tust du das nicht, hast du einfach zu wenig oder gar keine Stütze. Damit der hohe Ton doch noch gesungen werden kann springen die Halsmuskeln ein, doch die verkrampfen sich bei dieser Aufgabe. Klar, dass der Sound darunter leidet. Du hast den Ton zwar erreicht, aber wie? Gepresst, piepsig, geknödelt.

Gipfel

Es kann hilfreich sein, wenn du dir vorstellst, du würdest auf dem Gipfel eines Berges stehen und der zu singende Ton wäre unter dir, sozusagen im Tal. Du stehst „über dem Ton“ und musst ihn nicht mit Gewalt von unten den Berg hinauf pressen. Du bist oben und kannst ihn mühelos erreichen, ja, du bist ihm sogar überlegen. Diese Vorstellung löst seelische Spannungen und du erreichst die hohen Töne locker.

Hilfe!!! Jetzt kommt ein tiefer Ton. Was tun? Denke hoch. Stelle dir vor, der tiefe Ton sei gar nicht tief, sondern stünde hoch über deinem Kopf. Dieses Mal stehst du unter ihm und kannst ihn problemlos erreichen. So bekommen tiefe Töne mehr Schwung und Klang.

Voraussetzung ist natürlich,
dass du deinen Mund weit genug geöffnet hast und deine Stütze richtig sitzt.

ÜBUNG 1

Leg dich zum Üben flach auf den Rücken, ohne Kissen. Es singt sich im Liegen sehr viel schwerer als im Stehen. Schaffst du es im Liegen schöne Töne hervorzubringen, dann schaffst du es im Stehen erst recht.


ÜBUNG 2

Erweitere deinen Tonumfang, denn je größer das Spektrum ist das du singen kannst, desto weniger
"Horrortöne" gibt es für dich.

Trainiere mit Tonleitern. Taste dich dabei in Halbtonschritten vor – rauf und runter.
Dasselbe kannst du mit Dreiklänge tun und schließlich mit Oktavsprüngen. Schau nach im Kapitel
"Übungen".