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Atmung...


Ein Kind wächst geschützt im Körper der Mutter heran und wird dort mit allem versorgt was es zum Leben braucht. Neun Monate später kommt es in die Welt. Die Nabelschnur wird durchtrennt, die Versorgung ist unterbrochen.

Das Wichtigste ist nun: Atmen.
Das Wichtigste, für Sänger(innen) ist: atmen. Richtig atmen!

Grundsätzliches

Oberkörper und Unterkörper werden durch einen Muskel getrennt: das Zwerchfell. Deshalb kann man zwischen Brustatmung (Hochatmung) und Bauchatmung (Zwerchfellatmung) unterscheiden.

Brustatmung

In den Atemphasen hebt und senkt sich der Brustkorb, d.h. die Brustkorbmuskeln erledigen den größten Teil der Arbeit.

Bauchatmung

Einatmen

Hier arbeitet das Zwerchfell. Es bewegt sich beim Einatmen nach unten, damit das Volumen des Brustkorbes größer wird und der Unterleib sich nach außen wölbt.

Ausatmen

Beim Ausatmen zieht sich die gewölbte Bauchdecke wieder zusammen.
Das Zwerchfell hebt sich und drückt die Luft aus den Lungenflügeln heraus.

Das größere Volumen (Resonanzraum) und die wahre Kraft zum Singen kommen aus dem Bauch.

Menschen die gestresst sind oder Angst haben, atmen automatisch mit der Brustatmung. Sie verkrampfen sich, atmen deshalb oberflächlich und hastig. Es entsteht ein „Engpass“ und genauso hört sich die Stimme an. Angespannt und gequetscht.

Trainiere die Bauchatmung, sie hilft dir selbst bei Lampenfieber so zu singen, wie du es möchtest.

ÜBUNG 1

Nimm eine Decke oder einen Teppich und lege dich auf den Boden. Liege auf dem Rücken und schließe die Augen. Atme ruhig und langsam. Entspanne dich. Lenke deine Aufmerksamkeit auf den Bauchraum. Der Bauch darf locker sein. Atme in den Bauch hinein und atme wieder aus. Nimm es bewusst wahr.

ÜBUNG 2

Spanne deine Bauchmuskeln an, d.h. lasse sie absichtlich hart werden. Blockiert es deinen Atem?
Die Luft kann kaum noch in dich hineinströmen, da der Bauch keine Möglichkeit hat sich ganz normal auszudehnen. Lockere die Anspannung wieder und genieße die Entspannung.

ÜBUNG 3

Lege deine Hand auf den Bauch. Atme ein und aus. Spüre, wie sich deine Bauchdecke hebt und senkt. So entwickelst du ein bewusstes Gefühl für deine Atmung.

Dann lege ein dickes Buch auf deinen Bauchnabel. Versuche so zu atmen, dass sich nicht der Brustkorb hebt, sondern das Buch. So kannst du deine Bauchmuskeln und die Bauchatmung trainieren.

Steigerung: Stell dich aufrecht hin. Huste. - Was geschieht im Bauchraum? Richtig! Dies nennt man
Bauchpresse.

Kicke die Luft stoßweise mit der Bauchpresse hoch, so als wolltest du husten. Lege dabei beide Hände auf den Bauch. Statt Husten kannst du auch bei jedem ankommenden Stoß den Pfeifflaut „F“ formen.

ÜBUNG 4

Atmungmeer

Schließ die Augen und atme tief in den Bauch ein. Stelle dir vor, dein Atmen fließt in ein riesiges Meer, das etwa auf Höhe deines Bauchnabels liegt. Siehst du es? Spürst du es?

Dein Zwerchfell arbeitet intensiv, aber ohne erzwungene Kraft, sondern ruhig und gleichmäßig. Dein Atem wird tief und weit.

Atme tief ein und halte den Atem kurz an. Du spürst eine große Ruhe und innere Kraft. Atme langsam wieder aus. Wiederhole diese Übung bis du ruhig und entspannt bist.

ÜBUNG 5

Dampflok

Kennst du den „feurigen Elias“? Elias ist eine Dampflok.

Die Geräusche sind dir sicher vertraut. Ahme sie nach. Am besten mit den Lauten „tsch“, „f“ und „s“.

Fahre langsam an, werde schneller und schneller, - durchhalten und wieder anhalten. Dies kannst du so oft wiederholen wie du willst, in allen möglichen Variationen.

ÜBUNG 6

Atmungwiese

Frühlingswiese“ - Es ist ein wunderschöner Frühlingsmorgen. Du stehst alleine auf einer wunderschönen blühenden Wiese. Die Vögel singen und die ersten Sonnenstrahlen wärmen deine Haut. Du willst die gute, frische Luft genießen und atmest
  1. durch die Nase ein. Du hältst den Atem kurz an und atmest langsam wieder aus.
  2. durch den geöffneten Mund. Du hältst den Atem kurz an und atmest langsam wieder aus.
  3. durch die Nase, mit einem Lächeln. Atem kurz anhalten und dann langsam ausatmen.
  4. durch die Nase und dazu breitest du die Arme schräg nach unten aus. Atem kurz anhalten und
    dann wieder ausatmen. Atme einige Male ruhig weiter und entspanne dich. Zum Schluss die Arme wieder anlegen.
Plötzlich hattest du mehr Raum zum Atmen, als du die Arme seitlich nach unten ausgebreitet hast, hast du es gespürt? Deine Rippen dehnen sich aus, du holst tiefer Luft und empfindest das als entspannend.
Wiederhole die Übung noch einmal und beobachte.