Hören...
Unsere beiden Ohren sind leicht zu täuschen, denn sie empfangen zwei unterschiedliche akustische Signale: ein inneres und ein äußeres Signal. Jemand der dich singen hört, hört nur den Ton der außerhalb deines Körpers entsteht. Du selbst hörst beide. Hälst du die Ohren zu, hörst du nur den Ton, der in dir erzeugt wird.
Mein Tipp:
Wenn du im Chor deine eigene Stimme besser hören möchtest, dann
halte ein Ohr zu, so hörst du den Innenklang besser und hast Kontrolle
über deinen Gesang.
Um die Tonhöhe exakt zu treffen, die es zu singen
gilt, muß das Gehirn als erstes den Ton erfassen, der gesungen werden
soll. Es sendet dann Impulse an jeden Muskel der in Aktion treten muss,
um den Ton zu erzeugen. Das alles geht so schnell und so automatisch, dass
du davon nicht viel mitbekommst. Ist dieser Vorgang beendet, singst du.
Ist dein Gehör trainiert und musikalisch begabt, kannst du Fehler entdecken
und korrigieren. Störquellen, wie laute Geräte und Unterhaltungen,
solltest du dabei allerdings beseitigen. Gehe an einen ruhigen Ort, wo du
dich gut hören kannst.
Wirst du von einer Band begleitet, solltest du auf jeden Fall einen Monitor nutzen, durch den deine Stimme ver-stärkt wird und du hören kannst wie du singst. So hast du alles unter Kontrolle.
Zur Band gehört ein Schlagzeug, doch genau das ist oft sehr dominant und
nicht jeder Schlagzeuger kann oder will so leise spielen wie wir Sänger/
Sängerinnen das gerne hätten.
Beim Hörgeräteakustiker gibt es die Möglichkeit einen individuell
angepassten Ohrstöpsel zu erwerben, der nur die Tonfrequenzen hindurch
lässt, die du benötigst, um deinen Gesang zusammen mit den anderen
Instrumenten zu beurteilen, damit du die richtige Tonhöhe und das richtige
Timing triffst.
Mit diesen speziellen Ohrstöpseln kannst du problemlos singen und dich
unterhalten, und dennoch sind deine Ohren vor Hörschäden geschützt.
Ernstzunehmende Schwierigkeiten können auch durch lange monotone oder
laute Geräusche auftreten, wie zum Beispiel bei einer Autobahnfahrt,
dem Arbeiten mit einer Schleifmaschine oder einem Discobesuch. Die Funktion
der feinen Haare in der Ohrmuschel wird beeinträchtigt oder gar geschädigt.
Du bist nicht mehr in der Lage einwandfrei zu beurteilen, was du hörst
und hast deshalb auch keine richtige Kontrolle mehr über die Qualität
deines Gesanges. - Beuge vor!
ÜBUNG 1 Schritt 1: Lege deine Handfläche leicht an die Ohrmuschel und singe die Tonleiter auf und ab. Schritt 2: Nimm die Handfläche weg und singe die Tonleiter in derselben Lautstärke auf und ab. Was stellst du fest? |
ÜBUNG 2 Schritt 1: Lege den rechten Handballen an das Kinn und die Finger leicht an den Gehörgang. Lege den Daumen dabei an den Zeigefinger an, so dass ein Spalt zwischen Wange und Handfläche entsteht. Singe die Tonleiter auf und ab. Schritt 2: Dann entferne die Hand und singe in derselben Lautstärke erneut die Tonleiter auf und ab. Was fällt dir auf? Eine dritte, lustige Variante: Halte einen Topf vor dein Gesicht und führe dieselbe Übung durch. |
In allen drei Fällen wurde der Gesang verstärkt.
Möchtest du dein Gehör trainieren? Dann empfehle ich dir die website
www.musica.at, insbesondere www.musiklehre-online
at.
Du hast die Töne trotz allen Vorbereitungen nicht richtig getroffen? Dann überprüfen folgendes und schaffe Abhilfe:
- Fehlt dir Schlaf?
- Hast du zu wenig gegessen?
- Bist du durstig?
- Hast du deine Monatsblutung?
- Blähungen?
- Umgebung zu laut?
- Musik zu leise?
- Kein Monitor vorhanden?
- Lied unbekannt?
- Schlechte Luft im Raum?
Alle diese Faktoren können ebenfalls dazu beitragen, dass du nicht korrekt singen kannst.