Mikrofon...
Es ist ein treuer Helfer, ein Freund, der bereits auf dich
wartet, um die Schönheit deiner Stimme allen bekannt zu machen. Anfangs
erscheint dir das Mikrofon vielleicht eher gnadenlos, denn es macht alle
Unsicherheiten hörbar, verstärkt die Fehler, doch dies sollte
dich zum Üben anspornen und nicht entmutigen. Ein guter Freund sagt
die Wahrheit, weil uns nur die Wahrheit wirklich weiterbringt, auch wenn
sie manchmal schmerzt.
Vergiss nicht: Wir sind alle Sänger und Sängerinnen in Ausbildung
und das ein Leben lang. Es ist enorm wichtig, den jetzigen Reifegrad anzunehmen
und Stück für Stück darauf aufzubauen.
Bist du sehr nervös und verspannt, wenn du ein Mikro in der Hand hast? Dann empfehle ich dir den Kauf einer Karaoke-Maschine, die du in aller Ruhe im Verborgenen ausprobieren kannst. So lernst du spielerisch den Umgang mit dem Mikrofon und baust Angst, Stress und Verspannungen ab. Es wird bald normal sein beim Singen ein Mikro in der Hand zu halten oder ein Head-Set zu tragen.
Ein paar hilfreiche Grundregeln:
- Steh aufrecht vor dem Mikrofonständer
- Nimm einen bequemen, aber festen Stand ein. Also nicht „stocksteif“,
aber auch nicht schlapp!
- Eine Hand umfasst das Mikrofon, die Finger dabei nicht abspreizen.
Der Arm ist leicht angewinkelt und hält die Spannung im Oberkörper
aufrecht.
- Egal ob du mit Mikrofonständer arbeitest oder das Mikro in der
Hand hältst, entscheidend ist der Abstand, den du zum Mikro hast.
- Der Mund berührt das Mikro nicht!!! Weshalb? Das ist schädlich
für das Mikrofon, es kann durch die Feuchtigkeit, die aus Mund
und Lunge transportiert werden, rosten und außerdem ist es unhygienisch
für den, der das Mikro nach dir nutzt.
- Damit die Stimme optimal aufgenommen wird, solltest du die Mikrokapsel
direkt von vorne ansingen.
- Weißt du was „Poplaute“ sind? Es sind unangenehme
Geräusche die entstehen, wenn P, T
und S zu nahe am Mikro gesungen werden. Diese gilt
es zu vermeiden.
- Es gibt unterschiedliche Mikrofone. Vor deinem Auftritt solltest du
dich damit vertraut machen. Man unterscheidet Mikros, die kugelförmig
alles aufnehmen können, was innerhalb dieser unsichtbaren Kugel
zu hören ist. Mit diesem dynamischen Mikro kann man eine ganze
Band auf ein Mal aufnehmen, doch nicht jede klangliche Feinheit. Diese
Mikrofone gibt es zum Beispiel von der Firma Sennheiser.
Dann gibt es noch Studiomikrofone, die hauptsächlich aus der Richtung aufnehmen, in die sie zeigen. Zwei Handspannen nach links, zwei Handspannen nach rechts, der Rest wird nicht mehr erfasst. Blättert man ein Notenheft um, so kann dieses Mikro dies kaum noch erfassen. Man spricht von Nierenmikrofonen.
- Singe dich ein, wärme deine Stimme auf, danach bitte den Tontechniker
eine Voreinstellung der Klangfarbe und Lautstärke vorzunehmen.
Eine Stimme mit starken Obertönen muss dunkler eingestellt werden,
eine dumpfe Stimme muss mit hohen Frequenzen aufgehellt werden. Manchmal
wird Hall hinzugegeben oder andere Effekte, die die Stimme voller wirken
lassen.
Ist kein Tontechniker da, singe in das Mikro und bitte jemanden in die hinterste Ecke des Saales zu gehen. Frage diese Person, wie sie dich hört und ob sie dich klar versteht.
- Du musst unbedingt darauf achten, dass du mit dem Mikrofon nicht direkt
vor dem Lautsprecher stehst, sonst entstehen schreckliche Pfeifgeräusche
(Rückkopplungen), die Ohr und Geräte schädigen können.
- Die Mikrokapsel sollte niemals in Richtung Monitor zeigen. Sie sollte
immer vom Monitor weg abgelegt oder gehalten werden, denn auch hier
kommt es zu Rückkopplungen.
- Monitor – er soll nach deinen Wünschen eingestellt werden.
Er soll dir dabei helfen die richtige Tonhöhe und Geschwindigkeit
zu halten. Du hörst deinen Gesang und Klavier oder Gesang und Bassgitarre.
Diese beiden Instrumente betonen den Grundton und geben dir wichtige
Anhaltspunkte damit du korrekt singen kannst. Wenn der Monitor richtig
eingestellt ist, gibt er dir Sicherheit und ermöglicht eine gute
Kontrolle.